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Borderline-Station der Tagesklinik Alteburger Straße Köln - www.blumenwiesen.org
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In der Kölner Südstadt gelegen, in der Nähe des Chlodwigplatzes liegt die Tagesklinik Alteburger Straße. Von außen lässt das Gebäude kaum vermuten, dass man vor einer psychiatrischen Klinik steht. Betritt man das Hauptgebäude kann man sich eine der regelmäßig wechselnden Kunstausstellungen ansehen. Meist sind dies Bilder von Patientinnen und Patienten der beiden ambulanten Kunsttherapiegruppen. Dieser Eingangsbereich, wo sich auch die Amulanz befindet, ist in einem warmen Gelb und Grau gehalten und sehr modern gestaltet. Auch wenn gerade Patientinnen und Patienten morgens in die Tagesklinik kommen, herrscht eine friedliche und ruhige Atmosphäre.
Die Tagesklinik Alteburger Straße bietet zur Zeit drei Vollstationen und vier tagesklinische Stationen mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten. Eine der Vollstationen bietet auch ein spezielles Angebot für Mütter mit kleinen Kindern. Unter den vier tagesklinischen Stationen gibt es eine, die Station A, die auf die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Borderline-Störungen spezialisiert ist. Wie auf allen Stationen der Klinik wird auch hier eine tiefenpsychologische Gruppentherapie angeboten und wöchentlich ein Einzelgespräch, jeweils im Wechsel mit der Ärztin Frau Dr. Meyer-Potthoff und mit jeweiligen Bezugskrankenschwester, Frau Künzel oder Frau Vesen.
Wer einen verqualmten Aufenthaltsraum befürchtett, wird erleichtert sein. Geraucht werden darf nur an der frischen Luft, das gilt schon seit Jahren für alle tagesklinische Stationen. Ebenso wird niemand mit Handy-Gebimmel genervt. Den ganzen Tag über dürfen alle Patientinnen und Patienten nicht mit dem Handy auf Station telefonieren.
Zu Beginn der Therapie erhalten alle neue Patientinnen und Patienten einen Stundenplan, der für alle verbindlich ist. Der Therapieplan auf der Station ist ganz auf die Therapie von Borderline-Störungen abgestimmt und enthält folgende Angebote:
- Frühstück
- Morgenrunden bzw. Therapieplanbesprechung
- Psychotherapiegruppe, zweimal wöchentlich
- Bewegungstherapie
- Soziotherapie
- Kunstherapie, zweimal wöchentlich, einmal freies Arbeiten, das andere Mal mit Gruppenthema
- Affektgruppe (Kleingruppe)
- Kleinkunstgruppe
- Gruppe für Patien*innen mit Essstörungen
- Kleinkunstgruppe
- Milieu-Organisation
- Mileubesprechung
- Alltags- und Freizeitstrukturgruppe
- Eigenständige Gruppe der Patientinnen und Patienten "Miteinander"
- Freizeitaktivität (1x monatlich)
- Einzeltherapie mit imaginativen Methoden nach Luise Reddemann, mit der Möglichkeit der Traumabearbeitung
- Wochenendrückmeldung bzw. Wochenabschlussgruppe
- Besucherkaffee, einmal wöchentlich
- Tagesabschluss
- ggf. Paar- oder Familiengespräch
- Krisenintervention: samstags von 10.00-12.00 Uhr
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Zusätzlich müssen alle auf der Station verschiedene Dienste ausführen wie beispielsweise Küchen- oder Einkaufsdienst, die Verwaltung diverser Kassen, Blumengießen und einmal wöchentlich Kochen. Die recht langen Zeiten zwischen den einzelnen Therapiebausteinen dienen nicht nur dem Abschalten, sondern auch durch den Kontakt der Gruppe untereinander als Teil der Therapie. Man darf während der Pausen das Klinikgelände verlassen, nur nach Hause darf man nicht. Gibt es Ämtertermine zu erledigen, ist dies vorher in der Gruppe, auch gegenüber dem Team, in einer der Morgenrunden rechtzeitig anzusprechen.
Die einzelnen Dienste werden von den Patientinnen und Patienten selbst in entsprechenden Gruppen eingeteilt und organisiert. Auch geht es hierbei darum, dass neu hinzugekommene oder noch instabilere Patientinnen und Patienten nicht allein gelassen werden, sondern Hilfe erhalten. In der eigenständigen Patientengruppe "Miteinander", in der sie ganz unter sich sind, können alle Gruppenteilnehmerinnen und -Teilnehmer aktuelle Probleme im Alltag während der Therapie besprechen.
Diese Selbstorganisation der Patientinnen und Patienten ist ein wichtiger Baustein in der störungsspezifischen Therapie auf der Station A für Borderline-Patienten. Es geht dabei weniger um die Erledigung lästiger Pflichten, wenngleich es beipielsweise nicht jeder kennt, für eine so große Gruppe zu kochen und das in der Anwesenheit von 'Publikum', den anderen Gruppenteilnehmern. Aber dies kann natürlich auch eine Herausforderung sein und in der Organisation der Dienste ist die Gruppe in der Verantwortung, dass die Aufgaben gerecht und gleichmäßig verteilt werden, so dass es beipielsweise keine regelmäßigen Küchenchefs gibt. Das heißt, jede und jeder ist mal an der Reihe. Da die Dienste überwiegend nicht allein ausgeführt werden, wie Einkaufen, Küchendienst oder auch Kochen, müssen sich jeweils die zusammenarbeitenden Patientinnen und Patienten absprechen, beide eigenverantwortlich handeln und möglicherweise Kompromisse schließen. Gegebenenfalls müssen Unstimmigkeiten konstruktiv geklärt werden.
Eines ist so eindeutig klar: Von vorne bis hinten bedient wird man hier also nicht. Für die genannten Aufgaben im Stationsalltag sind alle Patientinnen und Patienten in eigener Regie verantwortlich.
Eine tagesklinische Behandlung ermöglicht es den Patientinnen und Patienten, den Bezug zu ihren Freunden oder ihrer Familie aufrechterhalten zu können und abends in ihrem häuslichen Umfeld zu sein. Das alltägliche Leben im gewohnten Umfeld geht für die Zeit der Behandlung nicht verloren. Auch bleiben so Eigenverantwortlichkeit und Autonomie erhalten.
Eine nicht störungsspezifische stationäre Behandlung fördert für Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung impulsives Verhalten bzw. heftiges "Agieren". Demgegenüber hilft eine auf ihre Borderline-Störung zugeschnittene tagesklinische Therapie den Patientinnen und Patienten in einem täglichen strukturierten Rahmen, in dem sie sich geschützt fühlen, intensiv an ihren Verhaltensmustern zu arbeiten. Zudem sind sie zusammen mit anderen Betroffenen.
Die tagesklinische und störungsspezifische Therapie der Station A der Tagesklinik Alteburgerstraße kann für dich geeignet sein, wenn deine ambulante Behandlung nicht ausreichend ist und du wiedeholt unter Suizidgedanken, Selbstverletzungen oder Impulsdurchbrüchen leidest.
Wenn du eine stationäre Behandlung beendet und Schwierigkeiten hast, dich in deinem Alltag zu Hause zurecht zu kommen, kann diese tagesklinische Therapie dir helfen. Vielleicht möchtest du auch nach einem stationären Aufenthalt beginnen dich innerhalb einer tagesklinischen Behandlung tiefergehend auf die Bearbeitung deiner störungsspezifischen Probleme einzulassen, wenn ein stationärer Aufenthalt nicht mehr notwendig ist und du noch nicht stabil genug bist für eine ambulante Therapie.
Wenn du eine Borderline-Persönlichkeitsstörung hast und dich in einer Krise befindest und erhebliche Probleme in Beziehungen zu anderen Menschen und im sonstigen Alltag hast, kann dir diese auf Borderline-Störungen zugeschnittene Therapie helfen, stabiler zu werden, dein eigenes Verhalten, deine Gefühle besser zu verstehen und Probleme anders als bisher anzugehen. Das Zusammensein mit anderen Betroffenen ermöglicht dir, nicht alleine mit deinen Problemen zu sein, zu sehen, dass du nicht allein bist mit den Verhaltensmustern, mit denen du in deiner Familie, in deinem Freundeskreis, am Arbeitsplatz oder auch in deiner Partnerschaft in wiederholte Konflikte gerätst oder dir schadest.
Im Laufe der Behandlung, relativ früh, werden alle Patientinnen und Patienten mit dem Diagnostischen Interview für Borderline-Störungen (DIB) untersucht. Zudem wird auch untersucht, wie sie ihre Beziehungen erleben und wie sie sich in ihren Beziehungen verhalten. Das ist hilfreich für die Betroffenen selbst, um ihre Beziehungsmuster und Symptome mehr einordnen und verstehen lernen zu können.
Ein Teil der Borderline-Patientinnen und -Patienten der Station A sind traumatisiert, für sie wird innerhalb der Einzeltherapie eine Bearbeitung traumatischer Erlebnisse mit imaginativen Techniken nach Luise Reddemann ermöglicht, wenn sie stabil genug sind dafür.
Verschiedene Imaginationsübungen werden auch innerhalb der Gruppen eingesetzt zur Stabilisierung.
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Das tiefenpsychologische Konzept der Station A der Tagesklinik Alteburgerstraße konzentriert sich vorwiegend auf das Leben im Hier und Jetzt, beschränkt sich aber nicht bloß auf den Blick der selbstschädigenden und anderen destruktiven Symptome.
- "Warum habe ich immer wieder Probleme in meinen Beziehungen?"
- "Warum werde ich immer wieder wütend?"
- "Warum verletze ich mich und wie kann ich das aufgeben?"
- "Warum habe ich Probleme mit dem Essen?"
- "Welche Möglichkeiten zur Veränderung habe ich?"
- "Warum fahren meine Gefühle Achterbahn?"
- "Wie kann ich stabiler werden?"
- "Wie kann ich in der Gegenwart mit Erinnerungen an traumatische Erlebnisse umgehen? Was kann mir dabei helfen?"
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Innerhalb der Gruppe finden die Patientinnen und Patienten Antworten auf solche Fragen. Eigene typische Verhaltensmuster können sie auch bei anderen Teilnehmern wieder erkennen und somit auch bei sich verändern. Das Zusammensein mit anderen gleichermaßen Betroffenen, kann ihnen zudem das Gefühl vermitteln, nicht allein mit diesen Problemen und Verhaltensmustern zu sein. So können auch gemeinschaftlich in einem akzeptierenden Rahmen Möglichkeiten der Veränderung besprochen werden. Schwierigkeiten können so auch besser verstanden werden.
Diese Therapie ermöglicht den Patientinnen und Patienten demnach, sich in einem ausreichend geschützten Rahmen mit den Gründen für ihre selbstschädigenden Verhaltensweisen und ihre Schwierigkeiten in Beziehungen zu verstehen und somit auch heute ihr Leben verändern zu können.
Die Station A der Tagesklinik Alteburgerstraße bietet hierfür verschiedene Gruppentherapieangebote für unterschiedliche Problembereiche an. In der Psychotherapiegruppe geht es beipielsweise um aktuelle Konflikte und Schwierigkeiten in Beziehungen.
In der 'Affekt-Gruppe' geht es darum, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und mit ihnen umzugehen.
In der 'Essgestörten-Gruppe' lernen die Patientinnen und Patienten, die unter Essstörungen leiden, welche Funktionen ihr Hungern oder ihr impulsives Essen haben. So können sie die Hintergründe besser verstehen, was ihnen hilft, bestehende Verhaltensmuster zu verändern.
Die Kunsttherapie bietet die Möglichkeit zu einem kreativen Umgang mit den eigenen Themen oder dem vorgegebenen Thema innerhalb der Therapie. Es geht hier also keinesfalls um eine Beschäftigungstherapie, sondern darum Zugang zum inneren Erleben zu bekommen. Am Ende jeder Stunde werden die Bilder, Tonarbeiten oder anderen Werke innerhalb der Gruppe, auch in bezug zu den jeweiligen Themen besprochen. Es ist dafür nicht erforderlich, künstlerisch begabt zu sein, sondern es geht darum, sich dem inneren Erleben zu öffnen und auch auf diesem Wege innerhalb der Therapie an sich zu arbeiten und zu verstehen.
Die Bewegungstherapie ermöglicht im Beisein der Gruppe, denen eigenen Körper wahrzunehmen. Auch darüber wird innerhalb der Gruppe gesprochen.
In der Soziotherapie können Fragen geklärt werden, wie berufliche, soziale oder finanzielle Schwierigkeiten praktisch gelöst und angegangen werden. Dabei kann es um Fragen nach einem beruflichen Wiedereinstieg, einer möglichen Rückkehr zum bisherigen Arbeitsplatz, einer beruflichen Neuorientierung gehen oder auch um Ämtergänge und notwendige Anträge bei Ämtern.
In der Milieutherapie lernen die Patientinnen und Patienten ihren Alltag sinnvoll zu strukturieren und soziale Kompetenzen auszubauen oder neu zu erlernen. Der strukturierte Tagesablauf auf der Station, innerhalb dessen alle eigenverantwortlich handeln und aktiv sein müssen, ist dabei ein wichtiges und wesentliches Übungsfeld für eine Veränderung neben dem angebotenen Gruppen. In der Milieutherapie lernen die Patientinnen und Patienten ihr bisheriges Verhalten in Beziehungen zu erkennen und neues Verhalten zu üben, Konflikte zu lösen.
Somit ergänzen sich alle Gruppenangebote und ermöglichen mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten eine störungsspezifische und intensive Bearbeitung der Symptome und Verhaltensmuster der Patientinenn und Patienten, die unter einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden.
Um die Wartezeit bis zum Beginn der Therapie zu überbrücken, bietet die Station eine wöchentliche Vorgruppe an.
Im Anschluss an die tagesklinische Behandlung werden zwei ambulante therapeutische Borderline-Gruppe angeboten, die jeweils für zwei Jahre genutzt werden können. Außerdem werden wie bereits oben beschrieben zwei ambulante Kunsttherapiegruppen für Patientinnen und Patienten aller tagesklinischen Stationen angeboten.
Geraten Patientinnen und Patienten aller Stationen abends oder an den Wochenenden in eine Krise, haben sie die Möglichkeit eines telefonischen oder persönlichen Notfallgesprächs. Die Dauer dieser Krisengespräche ist individuell verschieden. Darüberhinaus dürfen auch bislang klinikfremde oder ehemalige Patientinnen und Patienten ein persönliches Notfallgespräch, ggf. auch im Beisein einer Bezugsperson in Anspruch nehmen. Für die Patientinnen und Patienten der Station A wird zusätzlich an jedem Samstagmorgen von 10-12 Uhr die Möglichkeit zur Krisenintervention angeboten.
Tagesklinik Alteburger Straße gGmbH
Alteburger Straße 8-12
50678 Köln
Tel.: 0221-3394-0 Fax: 0221-3394-158
www.tkakoeln.de
Flyer der Station A: hier klicken
Mit der Straßenbahnlinie 15 und 16 in Richtung Ubierring (15) bzw. Sürth oder Bonn (16) bis Haltestelle Chlodwigplatz.
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www.tkakoeln.de Homepage der Tagesklinik Alteburger Straße
www.luise-reddemann.info Dr. Luise Reddemann
www.traumhaus-bielefeld.de Traumhaus Bielefeld e.V.
www.lebenskarten.de Lebenskarten ~ Barbara Vökner
www.kvb-koeln.de Kölner Verkehrsbetriebe ~ Online-Fahrpläne zum Download und Ausdrucken
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